Am 16. November 2017 verstarb Albert Lippert, von 1979 bis 1988 Präsident des Bayerischen Schullandheimwerks. Ein Nachruf von Jochen Heilmann, Vorstandsmitglied des Bayerischen Schullandheimwerks und 1. Vorsitzender des Schullandheimwerks Unterfranken:
„Albert Lippert gründete 1972 mit gleichgesinnten Lehrkräften das Schullandheimwerk Unterfranken (SWU). 1978 wurde er zum Vorsitzenden des SWU gewählt. In seiner 17 jährigen Amtszeit suchte er beharrlich nach geeigneten Häusern für Schullandheimaufenthalte: Schaippach, Bauersberg, Hobbach und Thüringer Hütte. Durch seine Idee, jedem Haus einen eigenen inhaltlichen Schwerpunkt zu geben, entwickelten sich Schullandheimaufenthalte weg vom heimatkundlichen Wanderaufenthalt hin zum qualitätvollen Bildungsangebot. Lippert bewirkte, dass in jedem Schulamtsbezirk in Unterfranken ein eigener Schullandheimbeauftragter ernannt wurde. Inzwischen leistet das SWU mit vielfältigen Schwerpunktsetzungen in seinen Schullandheimen einen wichtigen und höchst anerkannten Beitrag zur außerschulischen Bildung – Albert Lipperts Visionen wurden bestens umgesetzt.
1983 gründete Albert Lippert auf Landesebene die Bayerische Akademie für Schullandheimpädagogik. Durch Fortbildungen und Handreichungen sollte den Lehrkräften der inhaltliche und soziale Zugewinn für die Klassengemeinschaft in einem Schullandheim nahe gebracht werden. Als Präsident des Bayerischen Schullandheimwerkes startete er auch die inhaltliche Schwerpunktsetzung, die Sanierung und den Ausbau der Schullandheime auf bayerischer Landesebene. Zur Finanzierung regte er regelmäßig bayernweite Sammlungen an den Schulen an und erreichte in vielen Verhandlungen die Schaffung eines eigenen Haushaltstitels für Schullandheime im Kultusministerium, die Grundlage für staatliche Fördermittel. Albert Lippert setzte sich unermüdlich für die Belange des Naturschutzes und die Bildung für nachhaltige Entwicklung ein. Dies führte über einen Modellversuch zur Umwelterziehung schließlich zum Bau des Umweltzentrums in Hobbach, dessen stetige Weiterentwicklung bis heute zur Auszeichnung mit dem Qualitätssiegel Umweltbildung in Bayern führte.
Wir verlieren mit Albert Lippert einen Menschen, der durch sein ehrenamtliches Engagement vorbildlich war. Seine außergewöhnliche Leistung für die Entwicklung des Schullandheimwerkes Unterfranken, des Bayerischen Schullandheimwerks und der Schullandheimpädagogik werden wir stets in guter und dankbarer Erinnerung behalten. Seinen Angehörigen gilt unser tiefstes Mitgefühl.“